Sauerteigansatz

Der Sauerteigansatz ist das Schlüsselelement, was dem Sauerteigbrot einen einzigartigen Geschmack, eine besondere Konsistenz und Langlebigkeit gibt. Als ältestes Backtriebmittel der Welt besteht aus nur zwei Elementen: Wasser und Mehl. Das macht Sauerteig zu einem natürlichen Backtriebmittel. Ganz anders als Hefe ist solch ein Ansatz im Handel kaum erhältlich: die einfachste Lösung ist, einfach selbst eins herzustellen!

Sauerteigansätze können mit jeder Mehlsorte erzeugt werden. Ich persönlich habe mit Weizenmehl angefangen, und habe mittlerweile auch einen aus Roggenmehl. Das Prinzip ist bei jeder Mehlsorte dasselbe: als Beispiel werde ich hier Weizenmehl verwenden, aber man kann es mit jeder Sorte ausprobieren! Jede Sorte unterscheidet sich vom Geschmack und von der Wirkung.

Schritt 1: Sauerteig ansetzen
Im Sauerteigansatz sind Milchsäurebakterien aktiv, und wenn man diese mit frischem Mehl „füttert“, werden diese reaktiviert und produzieren Gaze. Diese Gaze tragen dazu bei, dass das Brot aufgeht.
Um diese Bakterien zu produzieren, muss es ein Fermentationsprozess geben. Das funktioniert am besten vorerst mit Bio-Vollkornmehl – Bio-Mehl ist weniger chemisch verarbeitet, dadurch hat es mehr Chancen, natürliche Bakterien und Hefen zu enthalten. Das selbe gilt für Vollkornmehl im Gegensatz zu normales Mehl.
Tag 1
- 20 g Weizenvollkornmehl (Bio)
- 20 ml lauwarmes Wasser (am besten kein chlorreiches Wasser: wenn du in einer Gegend lebst, wo das Leitungswasser chlorreich ist, könntest du es mit Mineralwasser probieren – das Chlor könnte den Bakterien hindern, sich zu entwickeln.)
So geht’s: einfach beides in einem Glas gut vermengen. Den Deckel nur leicht darauf tun, sodass die Luft noch durchkommen kann. Das Glas an einem dunklen, warmen Ort stellen und 1-3 Tage stehen lassen.
Tag 2-4
Wenn kleine Blasen an der Oberfläche zu sehen sind, kann es weitergehen:
- 40 g Weizenvollkorn
- 40 ml Wasser
Wasser und Mehl zum Ansatz hinzufügen. Nach einem Tag sollte der Ansatz aufgehen, und wieder runtergehen.
Ein Tag später
- 80 g Weizenvollkorn
- 80 ml Wasser
Wieder alles gut vermischen. Nach einem Tag sollte der Ansatz wieder aufgegangen und wieder gefallen sein.
Jetzt ist der erste Schritt geschafft! Wenn dein Ansatz nicht verschimmelt riecht und aktiv scheint, kannst du zum nächsten Schritt übergehen: Stabilisieren.
Schritt 2: Stabilisieren (1 Woche lang)
Um dein Sauerteigansatz zu stabilisieren, solltest du eine Routine entwickeln, und jeden Tag ungefähr am selben Zeitpunkt dies tun:
- Alles außer 2-3 Esslöffel vom Sauerteigansatz wegschmeißen
- Zum Rest 1 Esslöffel Weizenvollkorn, 1 Esslöffel Weizen 550, und 2 Esslöffel Wasser mischen.
- nach einer Woche sollte dein Ansatz stabil wirken: er geht auf und dann wieder runter, immer ungefähr zur selben Zeit und auf dieselbe Höhe; dein Ansatz riecht auch nicht faul oder schlecht.
- Am Ende der Woche hast du einen stabilen Ansatz, den du jetzt auch zum Brotbacken verwenden kannst!
Schritt 3: dein Sauerteigansatz pflegen
Damit dein Sauerteigansatz hält, müssen die Bakterien regelmäßig gefüttert werden: jeden Tag, ungefähr zur selben Zeit. Am besten ist es, dies in seiner Routine zu integrieren: ich mache es zum Beispiel gleich nach dem Frühstück. Dazu musst du nur diesen drei Punkten folgen:
- jeden Tag 1-2 Esslöffel Mehl, 1-2 Esslöffel Wasser hinzufügen.
- immer wieder ein bisschen davon wegschmeißen. Wichtig ist nur, mindestens 2 Esslöffel vom Ansatz zu behalten. Hast du aber zu viel, bekommen die Bakterien zu wenig zu fressen, und dein Ansatz funktioniert nicht mehr so gut.
- formt sich eine leichte Haut auf der Oberfläche, ist das nicht schlimm: einfach die Haut abnehmen und wegschmeißen, dein Sauerteig ist immer noch sehr gut zu gebrauchen!
Roggen Weizen
Jetzt hast du es geschafft! Dein Ansatz ist immer bereit um genutzt zu werden, um ein Sauerteigbrot zu backen 🙂
Wenn du ein gutes Video dazu anschauen willst, rate ich dir, den Youtuber Alex dir anzuschauen. Er hat eine sehr gute Serie zu Sauerteig gemacht, wovon sich dieser Beitrag sehr stark inspiriert!